Das Dolomitenstadion
Baubeginn
Das Dolomitenstadion wurde in den Jahren 1964/65 unter Bürgermeister NR Hubert Huber und der Leitung von Oberbaurat Dipl-Ing. Alfred Thenius erbaut. Noch im Sommer 64 wurde es in provisorischem Zustand dem zu dieser Zeit in der vierthöchsten österreichischen Spielklasse, der Kärntner Unterliga, tätigen SV Rapid Lienz übergeben, der damit den nicht mehr zeitgemäßen Sportplatz am Bründlanger (das Areal des heutigen Eisstadions) verlassen und seinen Fans einen weiträumigen Zuschauerbereich bieten konnte. Dadurch war es den Grün-Weißen möglich, das Meisterschaftsfinale 1963/64 gegen den FC Seebach aus Villach schon auf ihrem neuen Heimplatz vor 1800 Zuschauern auszutragen, welches mit 5:1 (2:1) gewonnen wurde und gleichzeitig den Wiederaufstieg in die Landesliga bedeutete.
Das Dolomitenstadion am 10.08.1969 im ÖFB-Pokalspiel gegen die WSG aus Wattens. |
Gegen Ocwirk & Co
Die offizielle Eröffnung fand im Juli 1965 mit dem Spiel des SV Rapid Lienz gegen österreichische Altinternationale mit Musil (Rapid), Stanek (Wr. Sportklub), Haummer (Wacker Wien), Reiter (Austria), Ocwirk (Austria), Gernhardt (Rapid), Grohs (Vienna), Kominek (Austria), Probst (Rapid), Hahnemann (Admira Energie) und Höfer (Austria) statt. 1000 Zuschauer verfolgten diese Partie und sahen Pucher (Antoniazzi), Mairamhof, Oberhuber I, Oberhuber II, Gasser (Moritz), Strasser, Bergmeister (Santer II), Tschapeller, Maier, Sprenger, Ortner (Santer I) überraschend deutlich als 7:1(3:1)-Sieger vom Platz gehen. Den Ehrentreffer für die ÖFB-Legenden erzielte Grohs zum zwischenzeitlichen Ausgleich, für die Grün-Weißen waren Tschapeller(3), Bergmeister, Santer I, Santer II und Sprenger.
An den Belastungsgrenzen
In den Jahren 1969-1976 wurde im Dolomitenstadion sieben Saisonen lang Zweitliga-Fußball gespielt und in den dortigen Partien wie auch in den ÖFB-Pokalschlachten gegen Wattens 1969 oder dem 2:0-Erfolg 1971 gegen den GAK mit knapp über 3000 Zuschauern das Fassungsvermögen bis an die Grenzen ausgereizt. So konnte man auch im Spieljahr 1969/70 einen Schnitt von 2000 Besuchern pro Spiel verzeichnen, Zahlen, mit denen so mancher Verein der aktuellen 2. Division seine Freude hätte. Der Massenansturm dieser Zweitliga-Jahre wurden erst in den späten 80ern mit den Cup-Partien gegen den FC Swarovski Tirol wieder erreicht.
Renovierung
Im Jahr 1998 wurde das Stadion grundlegend renoviert und damit den erwarteten Anforderungen der Regionalliga angepasst. Garderobentrakt, Cafe, Büroräume und Kassentrakt wurden ebenso wie die Leichtathletik-Anlage neu erbaut und der Weg der Spieler und Schiedsrichter von den Umkleidekabinen zum Feld durch eine Stahlbrücke vom Publikum abgetrennt, wohl auch, weil die eine oder andere Bierdusche die Spieler vom Platz begleitet hatte und nicht nur einmal Polizeischutz notwendig war, um die Unparteiischen sicher zu ihrer Kabine zu begleiten - ein Unsitte, die nicht nur große Vereine beschäftigt...
Kehraus
Lange konnten sich die Grün-Weißen jedoch nicht am neuen Stadion erfreuen, Finanzprobleme auf Grund verfehlter Vereinspolitik brachten den Verein an den Abgrund, und kurz vor dessen Überschreitung wurde vom damaligen Präsidenten auch noch ein Auszug aus dem neuen Schmuckkästchen angedroht, um "am Land" die Heimspiele auszutragen. Zu dieser Trennung der beiden eng miteinander verbundenen Begriffe Rapid Lienz und Dolomitenstadion kam es nicht mehr, der Konkurs bereitete diesem Ansinnen ein Ende.Das Dolomitenstadion im April 2009 während des Spiels des SV-Nachfolgevereins Rapid Lienz gegen die Amateure des SK Austria Kärnten. |